Der 1. FC Köln wird für Fehlverhalten seiner Anhänger zur Kasse gebeten


Der 1. FC Köln wird für Fehlverhalten seiner Anhänger zur Kasse gebeten
Die Anhänger des 1. FC Köln haben ihrem Verein einen regelrechten „Bärendienst“ erwiesen, denn nun muss der finanzschwache Klub nach einem Urteil vom Sportgericht des Deutschen Fußballbunds eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro bezahlen. Dazu soll der Zweitliga-Spitzenreiter noch weitere 30.000 Euro in Bereiche wie eine Erweiterung des Ordnungsdienstes bei Auswärtsspielen investieren und dies zudem dem DFB nachweisen. Dazu ist nun auch damit gedroht worden, dass einige Zuschauer zukünftig bei Heimspielen im Rhein-Energie-Stadion ausgeschlossen werden. Drastische Konsequenzen für einige Unbelehrbare in der Kölner-Fanszene.

Die Wahrheit über den Zwischenfall in Bochum

Es gab diverse Vergehen der Kölner-Anhänger. So etwa im DFB-Pokal bei der Eintracht Trier ebenso wie in der Zweiten Liga beim VfL Bochum, bei Fortuna Düsseldorf und beim SC Paderborn 07. Speziell das rheinische Derby bei Fortuna Düsseldorf hat für einige Eskalation durch die Kölner-Anhänger gesorgt. So kam es bereits weit vor dem Anpfiff zu einigen Böller-und Flaschenwürfen. Zudem sind einige Ordner überrannt worden.. Sehr skrupellos sicherlich auch die Tatsache, dass Bengalische Feuer und auch Sitzschalen in Richtung andere Zuschauer geworfen worden sind. Auch das Erstrundenspiel im DFB-Pokal in Trier musste wegen des vorübergehenden Einsatzes von Pyrotechnik zeitweise unterbrochen werden. Bei der Partie beim VfL Bochum Anfang November 2013 sollen sich allerdings circa 50 Anhänger verbotenerweise Zutritt zum Stadion verschafft haben. Der Autor dieser Zeilen ist allerdings Zeuge dieser Partie und dieser Situation gewesen und kann bis heute noch nicht so richtig nachvollziehen, warum für fast 10.000 FC-Fans gerade einmal ein Tor geöffnet worden ist. Auch die Ordner und Polizisten haben sich teils herablassend über die grundsätzlich friedliche FC-Gemeinde verhalten. Während der Partie sollen Gegenstände aus dem Auswärtsblock geflogen sein. Bei der Heimpartie gegen den SC Paderborn 07 gab es einen Böllerwurf eines einzelnen Zuschauers. Der Täter ist jedoch mittlerweile ermittelt worden und wird zur Rechenschaft gezogen.

„Jede Strafe trifft uns“

Diese Strafen sind zur Bewährung ausgesprochen worden. In den nächsten neun Monaten darf es zu keinen weiteren Vorfällen kommen, da ansonsten in zwei Heimpartien der komplette Stehplatzbereich in der Südkurve gesperrt werden soll. Geschäftsführer Jörg Schmadtke weiß dies und berichtet gegenüber dem „Express“ dazu folgendes: „Angesichts des Strafmaßes appellieren wir erneut an jenen Teil der aktiven Fanszene, dem ein Großteil der Verfehlungen zuzurechnen ist, sich klarzumachen, welchen Schaden sie dem 1. FC Köln zufügen. Jede Strafe trifft uns und bedeutet, dass wir weniger Geld für die sportliche und strukturelle Entwicklung des FC zur Verfügung haben. Es liegt zu einem großen Teil am Verhalten dieser Fans, ob es zusätzlich zu einem Teilausschluss kommt.“

FC fordert seine Fans zu mehr Besonnenheit auf

Es soll auch weiterhin Gespräche mit den FC-Fans geben. Der Zweitliga-Spitzenreiter hat dieses Urteil bereits akzeptie
rt und FC-Boss Werner Spinner kann zu dieser Thematik folgendes berichten:„Ohne das Engagement, etwa in der AG Fankultur mit Thomas Schönig und Rainer Mendel, wäre die Strafe wohl noch härter ausgefallen. Wir halten am Dialog fest. Dennoch gibt es angesichts des drohenden Teilausschlusses von Zuschauern, der uns schwer treffen würde, keinen Grund, sich zurückzulehnen und wir fordern alle Fans dringend dazu auf, dazu beizutragen, dass der FC nicht weiter durch solche Vorfälle geschädigt wird.“

Insgesamt 80.000 Euro-Strafe für den 1. FC Köln

Immer wieder sind einige wenige Kölner-Anhänger durch ihr eklatantes Fehlverhalten aufgefallen. Am gestrigen Mittwoch ist die derzeit grassierende Kölner-Aufstiegs-Euphorie mit einem drastischen Urteil deutlich verringert worden. Schon in fünf Partien der aktuellen Spielzeit hat der FC ein massives Fehlverhalten der eigenen Fans hinnehmen müssen. Dafür ist eine Gesamtgeldstrafe in Höhe von 50.000 Euro bezahlt worden. Dazu gesellen sich 30.000 Euro für verschiedene Projekte und Maßnahmen, um die Gewalt zu verhindern und auch die möglichen Täter bei Kölner-Spielen ermitteln zu können. Es könnte jedoch auch noch eine richtig schmerzliche Strafe auf die Kölner zukommen, wenn ein Teilausschluss für zwei Heimpartien durchgesetzt wird.

Diskussion mit Kölner-Anhänger wird folgen

So ist etwa bekannt, dass bei einer krassen Wiederholung die Kölner zwei Partien unter einem Ausschluss der Öffentlichkeit austragen müssen. Es müssten dann sämtliche Stehplatzbereiche der Südtribüne geschlossen werden, was stimmungstechnisch einen enormen Nachteil bedeuten würde. Auch finanziell würde ein gewaltiger Schaden entstehen, wie Schmadtke mit einem „ordentlichen sechsstelligen Betrag“ beziffern kann. Die nächsten beiden Heimspiele gegen Aalen und Karlsruhe sollten ohne größere Zwischenfälle verlaufen, sodass diese empfindliche Strafe nicht doch noch im wichtigen Abstiegsendspurt greifen könnte. Die Schützlinge von Stöger müssten dann nämlich auf die emotional und mental wichtige Unterstützung der frenetischen Stehplatz-Fans auskommen. Geschäftsführer Alexander Wehrle nennt gegenüber dem „Express“ die Gründe dafür: „Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Vorfälle mussten wir mit einer empfindlichen Strafe rechnen, auch wenn uns als Verein am Fehlverhalten einzelner Zuschauer keine Schuld trifft.“ Mit den Kölner-Anhängern muss nun unbedingt die Diskussion geführt werden.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, Paderborn, Stöger, Spinner, 2. Bundesliga, Fortuna Düsseldorf
Datum: 20.03.2014 18:04 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-wird-fuer-fehlverhalten-seiner-anhaenger-zur-kasse-gebeten-11381.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige